Musikboxen für den öffentlichen Raum

Wie heißt es so schön? Der Ton macht die Musik. Im Umgang mit jungen Menschen, vor allem jene mit migrantischen Wurzeln, wurde sich in der Stadt Stuttgart zuletzt oft im Ton vergriffen. Messerverbotszone? Das klingt vor allem nach Generalverdacht. Darum halten wir weder Videoüberwachung noch eine übertriebene Polizeipräsenz an öffentlichen Orten für den richtigen Weg. Junge Menschen brauchen keine Orte, an denen sie nur geduldet werden, sie brauchen Orte, zu denen sie sich eingeladen fühlen. Eingeladen, um sich einzubringen, auszuprobieren, miteinander auszutauschen. Kreative Angebote im öffentlichen Raum können, wenn sie konsumfrei und zwanglos sind, für ein besseres Miteinander sorgen. So wie die öffentliche Musikbox, die im Rahmen der Ausstellung „I do if I don’t” des Künstlers Tobias Rehberger im Kunstmuseum vor dem Cubus am Schlossplatz aufgestellt war. Hier konnten junge Menschen einander öffentlich ihre Lieblingsmusik vorspielen – ein Angebot, das nicht nur rege angenommen wurde, sondern laut der mobilen Jugendarbeit beispielhaft zur Durchmischung und Befriedung vor Ort beigetragen hat. Wir meinen, dass diese frei zugängliche Musikinstallation kein einmaliges Projekt sein sollte und haben deshalb bei der Verwaltung angefragt, welche Standorte in Stuttgart für die Aufstellung solcher öffentlichen Musikboxen in Frage kämen. Kaum etwas verbindet Menschen stärker miteinander als Musik – und das ist allemal ein besserer Ansatz als danach zu suchen, was sie trennt.